Romulus &
die Hühnerkeule

Bewege ich mich ansonsten lieber im ländlichen Raum, besuche kleine Genusshandwerker oder plaudere mit Winzern über deren Weine und Lieblingstrattorien, verschlug es mich dieser Tage nach Rom.
Wobei sich der Einleitungssatz gekonnt in der römischen Küche widerspiegelt!

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12.10.2022

Ein kurzer historischer Abriss zeigt uns, einige Zeit vor Christi Geburt, einen gewissen Herrn Romulus, der seinen Zwillingsbruder Remus um die Ecke bringt und erster König einer noch recht einfachen Siedlung wird. Sie wissen schon: 753, Rom kriecht aus dem Ei. Nun haben wir schon einmal den königlichen Namensgeber, der eigentlich ein Hirte war. Diese Hirtenbande lernte in der Folge einiges von den Etruskern, darunter wie man Städte baut und alles über den Weinbau. Nun kommen wir dem Thema des Blogs schon ein wenig näher.

Wir machen nun einen gigantischen Sprung und befinden uns bereits in der Zeit nach der Gründung Italiens (sagen wir so ab 1870), als die verarmte ländliche Bevölkerung und Einwanderer die Stadt zu dem machten, was sie heute ist. So lebt und gedeiht die Cucina romana in ihrer Gesamtheit von den Zutaten, Gebräuchen und Zubereitungsweisen aus ganz Italien und darüberhinaus.

Bevor wir uns in den kommenden Monaten winterfesten Gerichten widmen, gibt es heute noch einmal leichtere Kost, die sogar sommertauglich wäre – wird das Gericht eigentlich traditionellerweise gerne rund um Ferragosto gekocht. Die Rede ist vom „Pollo alla romana“!

Zutaten für 4 Personen: 1 ganzes Huhn (mindestens 6 h vorher einsalzen und in die Einzelteile zerlegen), 2 in 5 mm dicke Ringe geschnittene Zwiebel, 3 Paprika (rot und gelb, siehe AS Roma!) entkernt und in 3 cm große Stücke geschnitten, 2 Knoblauchzehen (zerdrückt), 3 EL Olio di oliva extra vergine, ¼ l Weißwein, 1 EL frischer Majoran, 400 – 500 g ganze oder gewürfelte Tomaten aus der Dose.

Als Sommergericht wird es oft in den Morgenstunden zubereitet und mittags lauwarm genossen, zur Herbstzeit geht es selbstverständlich locker als Hauptgang durch. Davor vielleicht eine einfache Pasta, doch zurück zum Rezept. 

Wir starten mit dem Anbraten der Hühnerteile. Dazu in einer großen Pfanne das Olivenöl auf mittlere Hitze bringen, die Hühnerteile mit der Haut nach unten hineinlegen und ca. 10 Minuten von allen Seiten braun anbrutzeln - bei Bedarf etwas zurückschalten, zu dunkel soll die Sache nicht werden. Hühnerteile raus, Temperatur runter, dafür Zwiebel, Paprika und Knoblauch in die Pfanne geben und in etwa 10 Minuten dünsten bis sie weich werden. Danach löschen wir mit dem (wie immer zuvor verkosten!) Wein ab und lösen damit den Bodensatz der Pfanne. Ist der Alkohol nach 1 – 2 Minuten verdampft (jener in der Pfanne, nicht der im Weinglas …) Tomaten und Majoran zufügen. Auch die Hühnerteile dürfen wieder in die nun auf mittlerer Stufe „arbeitende“ Pfanne. Wichtig: man sollte ein wenig Wasser beifügen, damit sich der Flüssigkeitsstand ca. auf Pfannenmitte einpendelt. In den kommenden 30 Minuten köchelt die Geschichte unter gelegentlichen Rühreinsatz entspannt vor sich hin. Ein gutes Zeichen ist es, wenn sich das Fleisch vom Knochen löst und die Sauce sämig & dunkelrot aus der Pfanne lacht. Die Bruststücke ein wenig früher aus der Pfanne nehmen, sonst können sie im Vergleich zum Rest zu trocken wirken. 

Gleich servieren und mit dem Weißwein genießen. Echte Beilagen braucht es nicht, vielleicht ein Stück Pane. Daher auch der Tipp, davor eine einfache Pasta zu genießen. Eine kleine Insalata kann nie schaden, sagt Mann seltener als die Dame am Tisch. Meine Weinempfehlung wäre ein Frascati Superiore, ein ganz wunderbarer Wein der Region aus Malvasia, Trebbiano und Greco Trauben. 

In diesem Sinne „Buon appetito“!
Ihr CONTE DeCESARE!

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