Blogbeitrag
Mai 2022

Vom Collio ist es nur ein Katzensprung nach Triest. Wobei ich mich bei der Annäherung an diese, in den letzten Jahren wachgeküssten Hafenstadt mit altösterreichischem Flair, der Entschleunigung verschreibe. Meiner Meinung nach ist die Küstenstraße ab Duino die einzig wahre Art der Anreise – außer man nimmt ein Linienschiff und sieht sich die umwerfende Steilküste im sanften Wellengang an. 

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13.05.2022

Vom Collio ist es nur ein Katzensprung nach Triest. Wobei ich mich bei der Annäherung an diese, in den letzten Jahren wachgeküssten Hafenstadt mit altösterreichischem Flair, der Entschleunigung verschreibe. Meiner Meinung nach ist die Küstenstraße ab Duino die einzig wahre Art der Anreise – außer man nimmt ein Linienschiff und sieht sich die umwerfende Steilküste im sanften Wellengang an. 

In beiden Fällen erheischt man so manchen Blick auf die zahlreichen Muschelbänke der hier ansässigen Züchter. Ein gutes Zeichen in Sachen Wasserqualität, die hier aufgrund der vorherrschenden Strömung außergewöhnlich gut ist. Schließlich spielen Cozze und Vongole eine wichtige Rolle in der triestinischen Küche, ergänzt durch ein ganzjährig variantenreiches Fischangebot. Dazu mehr etwas später.

Die zweite Hauptrolle spielt der Karst, der mit eine Art Hochebene an die Steilküste anschließt. Weinmacher trotzen dem kargen Boden und produzieren teils großartigen Malvasia und Terrano. Mit der ebenso hier liegenden Ortschaft Prosecco kommt noch eine ganz andere Sache ins Spiel, ein Exkurs dazu würde hier aber zu weit führen bzw. führt uns der Weg im Juni ohnehin an die Strada del Prosecco ins Veneto.

Da begebe ich mich schon lieber in eine der zahlreichen Osmize, so nennt man hier die Buschenschank, im Karst über Triest. Neben Wein werden dort Prosciutto, Salami und Wurstspezialtäten aus der Umgebung serviert. Nicht zu vergessen der Käse, der oft über Monate höhlengereift auf den Kostteller kommt.

Wandelt man im Mai durch diese karge, aber dennoch nach Macchia duftende, mediterrane Landschaft, kann man sich gar nicht vorstellen, dass hier im Winter die Bora mit Böen bis zu 180 Stundenkilometer alles hinwegfegt, was nicht niet- und nagelfest ist. Dann braucht es die wärmenden Suppen wie die Pasta e Fasoi (mit Bohnen) oder die Klassikerin unter den Suppen schlechthin die Jota, die den Karst punktgenau auf den Suppenlöffel bringt. 

Sie brauchen für 4 Personen 200 g Sauerkraut, 1 Schinkenknochen oder 2 Schweinsripperln, 200 g Bohnen, 1 Zwiebel, Lorbeerblätter, 2 Knoblauchzehen, 2 mehlig kochende Kartoffel, Salz, Pfeffer und Olivenöl extra vergine. Sie starten mit dem Kraut, das Sie mit Wasser bedecken, Schinkenknochen dazu und nun köcheln lassen, bis die Menge auf die Hälfte reduziert ist. Die über Nacht eingeweichten Bohnen, Zwiebel und Lorbeerblätter werden ca. 1 Stunde gekocht, danach die Hälfte davon pürieren. Fehlen noch die Kartoffel, die Sie mit den Knoblauch und Lorbeerblättern weichkochen. Womit es an der Zeit ist, alles in einen großen Topf zu vereinen und für zumindest 2 Stunden ruhen zu lassen (oder gerne auch über Nacht!). Vor dem Servieren wieder erwärmen (nicht kochen!) und mit einem Schuss Olivenöl am Teller verfeinern.

Die wärmenden Sonnenstrahlen und ein Spaziergang entlang des Hafenbeckens bzw. durch die Altstadt von Triest bringen mich rasch auf sommerlichere Gedanken. So ist mir nun eher nach Tonno oder Acciughe sott`olio, die als steter Bekannter auf den Speisekarten zu finden sind. Oder die vielen Varianten der Fischsuppen oder Brodetti. Als Secondo gönne ich mir heute Pesce in sugo mediterraneo. Eine denkbar einfache Speise, bei der Tomaten (gerne auch Pelati aus der Dose), Oliven, Knoblauchzehen, Kapern, Lauch und Zitronenscheiben 10 – 15 Minuten in einer tiefen Pfanne auf kleiner Flamme zu einer Sauce gekocht werden. Fischfilets (Doraden eignen sich bestens dafür) drauflegen, wenn nötig etwas Fischfond dazugeben und nochmals 10 Minuten gemütlich dahinköcheln lassen. Mit einem Zweig Thymian garniert heiß servieren und mit einem Glas Weißwein und Brot genießen. In guter Gesellschaft mit Meerblick genossen, kann man getrost von einem Festmahl sprechen!

In diesem Sinne Buon appetito,
Ihr CONTE DeCESARE!

Fotoquelle: italissimo.at 
 

 

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