Wo ebenso
der Spargel wächst

So sagt man z.B. „un mare di gente“ oder „un mare di stelle“ – also ein Meer von Leuten oder Sternen. Aufgrund seiner Größe wird das Meer in diesem Fall als Zählwort für „unzählige“ verwendet. Doch zurück ans Land.

 

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14.06.2022

Ich bewege mich westwärts mit Blick auf die Dolomiten und all die imposanten Alpenausläufer. Genauer gesagt an die Schnittstelle zwischen fruchtbarer Ebene und dem den Bergen vorgelagerten Hügelland. Kundige können es bereits erahnen, mein wahrer Beweggrund ist der Besuch der Strada del Prosecco, die sich von Conegliano über 30 km - und ebenso viele, zertifizierte Herkunftswinzer – bis nach Valdobbiadene zieht.

Diese Feinschmeckerregion ist aber nicht nur für den prickelnden Genuss von Extry dry bis Brut bekannt. Viele kleine Käsereien (caseifici) und Wurst- bzw. Schinkenmacher (salumifici / prosciuttifici) säumen den Weg zum Genuss - nicht zu vergessen die großartigen Gemüsebauern. Radicchio & Spargel sorgen für kulinarische Hochstimmung vegetarischer Art. Das heutige Rezept entspringt der bäuerlichen Tradition und wird so manchem Leser seltsam erscheinen – dennoch einer Kostprobe bzw. eines Kochversuchs wert, glauben Sie mir! Zudem werden wir in Apulien rund um Bari einem ähnlichen Ansatz mit „Meerergänzung“ begegnen.

Die Rede ist von „Riso e patate“!
Was benötigen wir für 4 Personen? 300g Reis (im Veneto Vialone), 2 große Kartoffel, 1 kleine Zwiebel, 50g Butter, eine handvoll gehackte Petersilie, extra natives Olivenöl, Gewürznelken, Salz, Pfeffer und natürlich ordentlich Grana Padano (sagen Sie niemals Parmesan zu ihm). Und los geht`s: Zwiebel sehr klein schneiden, mit Ölivenöl und ein wenig Butter in einem Topf leicht anschwitzen. Wenn die Zwiebel glasig (apropos Glas: ein Glas Prosecco kann während der Arbeit gut mitgeschwenkt werden) sind, die vorher geschälten und in Stückchen geschnittenen Kartoffel hinzufügen. Salzen, pfeffern, 2 Gewürznelken und ein paar Löffel Wasser (oder Prosecco) hinzufügen. Nach 15 Minuten den Reis hinzufügen und weiter kochen lassen, nach und nach schöpferweise mit Brühe aufgießen und ständig rühren.

 

So wird die Stärke optimal freigesetzt und die gewünschte Cremigkeit erreicht, ohne dass sich wertvolles Gut am Boden ansetzt. Wenn der Reis fertig, aber noch mit leicht „bissigen“ Kern  versehen ist, Topf von der Platte, restliche Butter und Grana Padana rein und Deckel drauf für 2 Minuten. Vor dem Servieren auf die richtige Temperatur und Verfügbarkeit von Prosecco (ich würde einen Brut empfehlen) achten.

Was macht die Küche in der Gegend sonst noch so aus. Überraschend oft findet man Erbsen, sei es in Suppen, Risotti oder Pastagerichten. Eine weitere Hauptrolle spielt die Polenta, die hier gerne cremig mit Schnecken, Pilzen und geschmorten Fleischgerichten (inkl. Esel!) serviert wird. Nicht zu vergessen der allgegenwärtige Baccalà (Stockfisch, geht auf die Zeit der Dogen zurück). Die „autochthone“ Nudelvariante sind die handgemachten Bigoli (gerne mit Entensauce „bigoli all`anatra“ verschmaust). Den süßen Abschluss bilden oft Zaleti, Kekse aus Maismehl und im Juni die Kirschentorte. Übrigens: Ist man jetzt zwischen Valdobbiadene und Vicenza unterwegs, kann es einem schon passieren, in ein Kirschenfest zu geraten, ich sage nur Marostica. 

Womit ich bei den Tipps für den Verdauungsspaziergang bin. Die wunderbaren Kleinode Asolo und Bassano sorgen innerstädtisch für Höhenmeter, die man aber auch in den Weinbergen absolvieren könnte – und so vielleicht bei der skurrilen Osteria senz Oste (dem Wirtshaus ohne Wirt’n) vorbeiwandert bzw. sich einen Pausenschluck – Sie wissen schon – Prosecco gönnt …

In diesem Sinne Cin cin,
Ihr CONTE DeCESARE!


Fotoquelle: italissimo.at 

 

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