April 2023
Sardinien & das Pastarisottoding

Wir wechseln auf eine weitere Westküste, nicht ohne auf eine andere Insel zu hüpfen, was nun wiederum nichts mit dem Bewegungsdrang des Osterhasen der letzten Tage zu tun hat. Vielmehr setze ich meine Reise von Sizilien Richtung Norden fort, setze über auf das wunderbare Sardinien.

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13.04.2023

Unweit von Cagliari beginnt die bei Touristen so beliebte Ostküste, deren Sandstrände sich bis nach Olbia in den Norden ziehen. Wie Sie - geschätzter Leser - bereits wissen, bevorzuge ich aus sonnenuntergangstechnischen Gründen die Westküste und so bewege ich mich dem Küstenverlauf folgend zur Halbinsel Sant`Antioco im Südwesten der Insel.

Schon die Fahrt über die Landzunge in den namensgebenden Ort lässt mein Herz höherschlagen und den Hunger auf eine traditionelle Speise mit Meeranteil anschwellen. Anders als in Sizilien dominiert auf Sardinien die Natur das Geschehen – wenn es auch hier jede Menge Kultur (ich erwähne z.B. die Nuraghe, jene mystischen Steinhäuser) gibt, aber eben anders.

Der Sarde ist einer der verschlosseneren Typen des Mittelmeerraums, was mit seiner Geschichte zu tun hat. Ähnlich verhält es sich mit den Gerichten und Weinen der zweitgrößten Insel Italiens, die immerhin fast 2.000 km Küstenlänge und eine Fläche von Niederösterreich und Burgenland zusammen vorzuweisen hat.

Fisch und Meeresfrüchte spielen eine große Rolle, aber auch lange haltbare Lebensmittel wie Pecorino (Schafskäse), Bottarga (Rogen der Großkopfmeeräsche, luftgetrocknet), Hartwürste oder das grandiose Olivenöl. Und dann gibt es da noch die Fregola, die nicht Nudel, nicht Reis ist und doch von beiden was hat. Ihr wollen wir uns heute widmen, da man sie nun auch in Österreich immer öfter in Feinkostregalen findet. Gemacht wird sie aus Hartweizengries, ähnelt ein wenig dem auf Sizilien häufig verwendeten Couscous, hat aber eine raue, unregelmäßige Oberfläche. Diesbezüglich eine Form der Pasta, gekocht jedoch wie ein Risotto!

Unser heutiges Gericht ist eine Pilau – sollten Sie einmal nach Calasetta kommen, gleich in die Trattoria da Pasqualino, von wo auch dieses Rezept stammt. 

Zutaten (2 Personen): 175 g Fregola, 1 kleinere Zwiebel (in dünne Scheiben schneiden), 1 gehackte Knoblauchzehe, ½ l Fischfond oder Fischbrühe, 250 g Polpa di Pomodoro (gewürfelte Tomaten), 250 g Venusmuscheln, 250 g Miesmuscheln, 250 g Garnelen, Salz, Olivenöl, Petersilie (zur Not würde auch ein Meeresfrüchtemix aus dem Tiefkühlregal passen).
Schritt 1 wäre das Erhitzen der Fischbrühe, die wir gleich schöpferweise verarbeiten werden. Braten Sie die Zwiebel leicht bräunend in ein wenig Olivenöl an, anschließend kommen Knoblauch, Petersilien und die Tomaten dazu. Ca. 10 Minuten köcheln lassen. Nun fügen Sie die Meeresfrüchte und die Fregola hinzu. Ich lösche die schon köstlich duftende Geschichte gerne mit einem heimischen Vermentino ab (ich sage nur „Weinbegleitung“). Danach geht es weiter, wie beim Risotto gelernt. Einen Schöpfer Brühe dazu und unter ständigem Rühren kochen bis alles aufgenommen ist, wieder einen Schöpfer Brühe dazu und unter ständigem … (zwischendurch ein Glas Vermentino zur Qualitätskontrolle genießen) bis die gewünschte Bissfestigkeit erreicht ist. Erst jetzt mit Salz und Pfeffer oder Chili abschmecken, da die Meeresfrüchte während der Kochzeit ihr Salz abgeben.
Wichtiger Unterschied zum Risotto. Bitte bei Meeresfrüchten keinen Parmesan untermengen, Sie würden dafür glatt von der Insel verwiesen werden. Was schade wäre, denn sie ist ein wahres Naturjuwel mit den vielleicht schönsten Stränden Europas!

In diesem Sinne „Buon appetito und alla prossima“!
Ihr CONTE DeCESARE!

Fotoquelle: italissimo.at

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