Doppelte
Buchhaltung

Für all jene unter Ihnen, die Beruf & Berufung in der Bändigung des Zahlenwerks von Unternehmen gefunden haben, wird es nicht neu sein, dass die „Doppelte Buchhaltung“ in Florenz erstmals umfassend dokumentiert wurde. Und genau dorthin hat es mich, von Lucca kommend, heute verschlagen.
 

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01.11.2023

Wir reisen nochmals kurz in die Vergangenheit. Florenz war die Geburtsstätte der Renaissance, einer bedeutenden Kunst- und Wissenschaftsepoche, wovon die Stadt am Arno noch heute gut zu leben weiß. Ein kurioser Zusammenhang sei kurz dargestellt. Luca Pacioli, war jener Mann, der 1494 erstmals die doppelte Buchhaltung komplett beschrieb – sie wurde in dieser Form wahrscheinlich schon von den Venezianern und den Medici angewandt. Als Mathematiker (er studierte mit Piero della Francesca, einem großen Maler seiner Zeit) unterrichtete er den jungen Leonardo da Vinci. Mit ebendiesem verfasste er um 1500 ein Buch über das Schachspiel und so nebenbei war er noch Franziskaner. Kirche, Kunst, Buchhaltung - solch überraschende Zusammenhänge hält nur die Geschichte bereit. Späte Ehrung fand er in den 1990er Jahren, als sein Portrait die 500 Lire Münze schmückte.

Nicht viel jünger ist das Rezept, das ich Ihnen heute präsentieren darf. Ein einfaches Gericht, wie überhaupt die toskanische Küche bodenständig, bäuerlich, selten jedoch raffiniert ist. Eine Küche, für die es weniger frischer Zutaten bedarf, die alles verwertet, was Tier und Feld ihr zur Verfügung stellt. Nicht umsonst ist Florenz eine Hochburg für Innereienliebhaber. Man denke an das Streetfood Lampredotto, oder die aus Hühnerleber zubereiteten Aufstriche für die Bruschette.
 

Bevor Sie sich nun auf die ebenso stadtweit zu findende Bistecca Fiorentina freuen, bremse ich die Erwartungen ein wenig ein und führe Sie auf vegetarischen Pfaden zu einer schmackhaften Zwischenmahlzeit, die auch zum wochentäglichen Hauptgang taugt. Die Rede ist von den Gnudi, die in Siena auch Malfatti (frei übersetzt: unordentlich gemacht!) genannt werden.

Zutaten für 4 Personen: 200 g Ricotta, 300 g Blattspinat, 1 Ei, 25 g geriebenen Parmesan, Olivenöl, Mehl, Salz und Pfeffer.
Sie können für die Zubereitung problemlos Blattspinat aus der Kühltruhe verwenden. Auftauen, abseihen und mit ein paar EL Olivenöl extra vergine versehen. Auskühlen lassen und klein schneiden. Im nächsten Schritt in einer Rührschüssel mit Ricotta, Ei und Parmesan gut vermengen, mit Salz und Pfeffer abschmecken. Ein wenig frisch geriebene Muskatnuss kann nicht schaden!

Nun formen Sie nussgroße Kugeln, dabei mit dem Mehl nicht sparen. Das Mehl sorgt dafür, dass die Kugeln im Wasser nicht zerfallen, einen kleinen Schutzmantel bildend. Die fertigen Gnudi mit etwas Abstand auf einem großen Teller auflegen. Sie müssen nicht schön sein, Malfatti eben. Parallel dazu Wasser in einem großen Topf zum Wallen bringen, Salz nicht vergessen! Rein mit den Kugeln ins kochende Wasser und wie von den Gnocchi bekannt warten, bis sie ihren Tauchgang beendet haben und an der Wasseroberfläche schwimmen. In einer Pfanne Butter zergehen lassen, die beckenrandschwimmenden Gnudi / Malfatti aus dem Wasser heben und mit etwas Salbei durchschwenken. Auf die Teller verteilen, mit Parmiggiano Reggiano bestreuen und genießen. Man könnte sie auch mit einem einfachen Tomatensugo servieren.  

Wenn Sie jetzt noch einen Vernaccia di San Gimignano oder einen Vermentino im Kühlschrank finden, steht dem toskanischen Mittagstisch nichts mehr im Wege …

In diesem Sinne, lassen Sie es sich gutgehen!
Ihr CONTE DeCESARE

Fotoquelle:
italissimo.at

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