Luciano &
die Linsen

Reist man vom Latium weiter ins Landesinnere, so kommt man ins grüne Herz Italiens, nach Umbrien. Diese Region hat neben einer grandiosen Landschaft, hervorragendem Olivenöl und lagerfähigen Rotweinen eine ganz besondere Spezialität, die Linsen aus Castelluccio – was auch Luciano Pavarotti zu schätzen wusste.

 

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01.06.2023

Diese ganz besondere Linse (Slow food-geadelt) wird seit dem Mittelalter in 1500 Metern Höhe im Nationalpark der Monte Sibellini kultiviert. Karstiger Boden und ein besondere Mikroklima haben diese einzigartige Linse hervorgebracht. Aufgrund der Höhenlage ist sie unempfindlich gegen Kälte, Hitze und Schädlinge – womit auch keine Insektizide im Anbau benötigt werden. Charakteristikum ist eine sehr zarte Schale, man braucht sie nicht einzuweichen und ihr Geschmack ist einmalig. Gerade einmal um die 100 Tonnen werden davor pro Jahr geerntet, d.h. es ist gar nicht so leicht, die Linsen aus Casteluccio zu finden.

Die Linsen sind sehr klein und müssen vor dem Kochen nicht eingeweicht werden. Aufgrund der dünnen Schale werden Sie beim Kochen nicht matschig, ihr nussiges Aroma ist einzigartig bei Linsen. Davon wußte auch Luciano Pavarotti am Herd so manche Arie zu singen – wird berichtet. Womit wir heute ein Regions-Crossover wagen, stammt der stämmige Herr mit der wohl schönsten Stimme des 20. Jhdt. doch aus der Emilia. Bei meinem letzten Besuch in seinem zu einem Museum umgestalteten Wohnhaus nahe Modena (Prädikat: sehenswert“) entdeckte ich ein Kochbuch mit seinen Lieblingsrezepten.

Darunter eines für die Zubereitung von Lenticchie alla Luciano(Linsen). 
Zutaten für 4 Personen: 500g Linsen (getrocknet), 1 kleine Karotte, ½ Zwiebel, 1 zarte Sellerie (allesamt klein geschnitten), 1 kleine gewürfelte Kartoffel, ein wenig Peperoncino, 1 Knoblauchzehe, 1 l Gemüsebrühe, 250 g Polpa di pomodoro, Salz und 1 EL Olivenöl extra vergine.

Topf raus, Olivenöl rein und Karotte, Zwiebel, Sellerie und die ganze Knoblauchzehe langsam anschwitzen. Nach ca. 10 Minuten Peperoncino und Kartoffelstücke dazugeben, nochmals 5 Minuten weiterdünsten. Nun kommen die Linsen dazu (sollten sie keine Castelluccio-Linsen bekommen, so getrocknete Berglinsen davor für 4/5 Stunden einweichen lassen), wie auch die Polpa di pomodoro und ca. 0,75 l der Gemüsebrühe. Langsam vor sich hin köcheln lassen, bis die Linsen die richtige Konsistenz haben. Sollte sich die Sache zu sehr einreduzieren, den Rest der Brühe einarbeiten. Erst knapp vor Ende der Kochzeit salzen. Vor dem Verzehr eine gute halbe Stunde rasten lassen – zwischenzeitlich eine gute alte LP von Luciano auf den Plattenteller geben (eine LP-Seite ist die optimale Wartezeit). Der Jahrhunderttenor genoss die Linsen löffelweise als Primo Piatto mit einer Scheibe getoasteten und mit Olivenöl beträufelten Weißbrot. 

Da Linsen nachgesagt wird, des Menschen Hirn in dessen Funktion und Kreativität bekömmlich zu unterstützen, kann man sich gut vorstellen, dass beim Einstudieren einer neuen Partie so mancher Teller vom Maestro verputzt wurde. Ob Sie nun einen Trebbiano oder einen trockenen Lambrusco aus der Emilia oder einen Sagrantino aus Umbrien im Glas dazu genießen, sei Ihnen überlassen. Ich muss zum Plattenspieler, die Nadel scheint das Ende der Rille erreicht zu haben …

Ihr CONTE DeCESARE

Fotoquelle: ENIT – Parco Nazionale die Monti Sibilini / Regione Marche
 

 

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