Im Unbekannten
liegt der Genuss

Es geht also weiter in die Marken, eine Region, die wohl nur Italienliebhaber am Radar für Erkundungstouren haben. Zu unrecht, ist es doch ein Stück Italien, das mit unglaublicher Vielfalt zu verzücken weiß - landschaftlich, menschlich und kulinarisch gleichermaßen.

 

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01.08.2023

Am ehesten kennt man noch den Küstenstreifen dieser südlich von Rimini und San Marino beginnenden Mittelmeerregion. Opernliebhaber werden bei Pesaro an Gioachino Rossini (Il barbiere di Siviglia) denken, wobei der gute Mann auch ein grandioser Koch gewesen sein soll, der vor Opulenz im Menü nicht zurückschreckte – Kochbücher belegen des Komponisten Hang zum Mehrgängigkeit.

Fährt man ins Landesinnere, so fehlt es nicht an Überraschungen. Am Ende eines der vielen kleinen Täler öffnet sich der Blick auf die pompöse Architektur der Kleinstadt Urbino. Der Grund ist einfach erklärt, war die Stadt doch viele Jahrhunderte hindurch Teil des Kirchenstaates. Der Dom und der Palazzo Ducale zeugen davon. Der vielleicht „größte“ Sohn Urbinos ist der unvergessliche Maler und Architekt Raffael, dessen Tod sich 2020 zum 500sten Mal jährte.

Landschaftlich besteht die Besonderheit dieser Region wohl darin, dass man innerhalb von 50 – 70 km vom feinen Sandstrand, z.B. bei Senigallia, über stetig ansteigende Hügellandschaften bis auf den Monte Vettore mit seinen knapp 2.500 m Seehöhe kommt. Ein dementsprechendes Mikroklima sorgt für optimale Bedingungen für den Weinbau, Schafe und Ziegen fühlen sich pudelwohl und versorgen die Käsemacher mit erstklassiger Materia prima für Pecorino und Formaggio di capra, Olivenhaine säumen die Straßen und in den bewaldeten Gebieten rund um Acqualagna werden die Trüffelsucher reichlich belohnt. Zählt man all dies und den Fisch- bzw. Muschelschatz vor der Küste dazu, ergibt diese eine Speisekarte der exzellenten Vielfalt.

Am liebsten würde ich Ihnen heute das Rezept des Brodetto fanese, eines herrlich einfachen Fischgerichts präsentieren, doch lebt dieses von der Frische des Fisches bzw. der Muscheln – daher empfehle ich - nicht nur deswegen - eine Eintragung der Marken in Ihre Liste zu erkundender Teile Italiens. Das Brodetto sodann vor Ort am Hafen von Fano mit Blick aufs Meer genießen und „la vità è bella“ singen!

Diese Region war bis vor nicht allzulanger Zeit eine der Ärmsten Italiens, dementsprechend einfach aber schmackhaft ist die Küche. Ich möchte Ihnen heute ein Gericht vorstellen, das für mich persönlich Geschichte schrieb, da es das erste Gericht war, von dem meine damals 14 Monate alte Tochter löffelweise Fütterung einforderte. Der Weg zur Feinschmeckerin war damit geebnet.

Gnocchi col sugo di Papera (Entensauce): Zutaten für 4 Personen: 1 mittelgroße Zwiebel, 1 Karotte, 1 Stange Sellerie (allesamt fein gehackt), ca. 800 g Ente in kleine Würfel geschnitten, 1 Glas Weißwein, 500 ml ganze geschälte Tomaten (passiert), 30g Tomatenmark, Salz, Pfeffer, Olivenöl.

Bei der Zubereitung von Kartoffelgnocchi sind Sie sicher SpezialistInnen (je weniger Mehl, umso mehr Geschmack und Luftigkeit im Teig), daher konzentrieren wir uns ganz auf die Sauce. Also: Pfanne auf den Herd, Zwiebel, Karotte und Sellerie anschwitzen. Das Entenfleisch dazugeben und anbraten, mit Salz und Pfeffer würzen. Mit dem Weißwein ablöschen, sobald der verdampft ist, kommt die Tomatensauce, wie auch das Tomatenmark dazu. Nun auf mittlerer Flamme köcheln lassen bis das Fleisch gar und die Sauce eingedickt ist. Gnocchi kochen, mit der Sauce vermengen und mit Parmesan bestreut genießen.

Als Wein bietet sich von den autochtonen Rebsorten ein weißer Pecorino, wie auch ein roter Cuvee tipo Ascoli Piceno (meist 70% Sangiovese, Rest Merlot oder Montepulciano) an. Davor und während des Kochens vielleicht ein Spumante aus der Passarinatraube …

Lassen Sie es sich gutgehen!


Ihr CONTE DeCESARE

Fotoquelle: italissimo.at

 

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